München bekommt ein neues Museum
Im Sommer 2014 verwandelt sich eine Ladengalerie im Münchner Gärtnerplatzviertel für 13 Wochen in das LowTech Instruments Museum mit kinetischen Kunstmaschinen von Charly-Ann Cobdak.
Etwa 15 kleinere und größere kinetische Maschinen verwandeln die zwei Ausstellungsräume in eine Art Wunderkammer die an Kabinette oder Panoptiken aus vorigen Jahrhunderten erinnert.
Charly-Ann Cobdak, in München geborene Künstlerin mit amerikanischen Pass, entwirft und baut seit 2009 kinetische Kunstmaschinen.
Die Teile der Maschinen stammen von Flohmärkten, Ebay, Antiquitätengeschäften, Schrottplätzen, Kellern und Speichern. Liebevoll und leidenschaftlich verbaut Charly-Ann Cobdak sie zu sich bewegenden Maschinen mit quietschenden Antrieben, drehenden Rädern, blinkenden Lichtern, bewegten Figuren, Geräuschen und Musik.
Sie ziehen die Betrachter an, welche die ironisch, komischen, hintergründigen Maschinen selbst in Bewegung setzen können. Dies geschieht über Bewegungsmelder, Fußschalter oder Kurbelantriebe.
Schon beim ersten Kontakt mit den Maschinen dachte Gerhard Grabsdorf, der Kurator und Initiator der Ausstellung, dass diese unbedingt in einem Museum einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollten. Da eine dauerhafte und feste Einrichtung eines Museums die zeitlichen, finanziellen und persönlichen Kapazitäten aller Beteiligten überfordern würde, reifte der Plan ein temporäres (LowTech Instruments) Museum ins Leben zu rufen. Dieser Plan soll nun im Sommer diesen Jahres für13 Wochen in zentraler Lage, zwischen Isartor und Gärtnerplatz, umgesetzt werden.
Während der Laufzeit des LowTech Instruments Museums schließt München, im Bereich kinetischer Kunst, zu Städten wie Brüssel und Paris auf und zeigt Kunst der Qualität eines Jean Tinguely oder Franz Gsellmanns.
» Die Maschinen nehmen Worte in famosester Manier á la Karl Valentin beim Wort und lassen Visionen, Imaginationen und verspielte Sentenzen haptisch werden Phrasen, Redewendungen, Wortspielereien werden in einem multinarrativen, fantastischen Panoptikum umgesetzt. Dieses kündet von der unlimitierten Neugierde Cobdaks, ihrer Sprachaffinität und ihrer begnadet – gewitzten ingenieurstechnisch – tüftlerischen Kompetenz, die es ihr ermöglicht, beim Wort genommene Worte metaphernangefüllt in die Materie zu transponieren. «
(Kirsten Bauerdorf, M.A. Kunstgeschichte)
In ihren Maschinen verarbeitet Cobdak zum Teil literatische Zitate. Mit der Maschine „Zitatographische Betrachtungen unter Berücksichtigung des Raum-Zeit-Kontinuums“ nimmt sie sich der Geschichte von „Alice im Wunderland“ von Lewis Caroll an. Mit der „Tschaikowsky-Maschine“ greift sie eigene Kindheitserinnerungen an ihre erste Schallplatte „Der Nußknacker“ von Tschaikowsky auf. „Speeddating im Orient“ und „Psychogramm einer Ehe“ beschäftigen sich mit dem zwischenmenschlichen Abläufe und Veränderungen einer Beziehung über die Zeit vom Kennenlernen bis in den Alltag.
In ihren Maschinen verarbeitet Cobdak zum Teil literatische Zitate. Mit der Maschine „Zitatographische Betrachtungen unter Berücksichtigung des Raum-Zeit-Kontinuums“ nimmt sie sich der Geschichte von „Alice im Wunderland“ von Lewis Caroll an. Mit der „Tschaikowsky-Maschine“ greift sie eigene Kindheitserinnerungen an ihre erste Schallplatte „Der Nußknacker“ von Tschaikowsky auf. „Speeddating im Orient“ und „Psychogramm einer Ehe“ beschäftigen sich mit dem zwischenmenschlichen Abläufe und Veränderungen einer Beziehung über die Zeit vom Kennenlernen bis in den Alltag.
Die Maschinen sprechen Kinder, Jugendliche und Erwachsene an. Sie fordern die Kinder und Jugendlichen spielerisch dazu auf sich mit ihnen und den dahinter stehenden Geschichten zu beschäftigen. Für Erwachsene bieten sich viele Möglichkeiten neue Eindrücke zu sammeln und Erinnerungen wieder lebendig werden zu lassen. Ein wichtiges Elemente dabei ist u.a.0 dass die Maschinen von den Betrachtern selbst und aktiv in Bewegung gesetzt werden müssen, um die Geschichten, welche die Maschinen – immer humorvoll – erzählen, erlebbar zu machen.
Wie gut das funktioniert konnte am bei den letzten Truderinger Kulturtagen, mit ca. 1.400 Besuchern, erleben. Dort wurde Charly-Ann Cobdak mit dem Publikumspreis ausgezeichnet.